Huuszitig

«Wer nicht alles im Griff hat, hat dafür die Hände frei.»

Liebe Leserin, lieber Leser

Müssen Sie auch schmunzeln über dieses Zitat? Hat es nicht eine emotional befreiende Wirkung?

Passend dazu folgendes Beispiel:
Wir mussten dieses Jahr die neuen Qualitätsstandards des Kantons AR in unser Qualitätssicherungs-System implementieren. Neben all dem Guten, was diese Vorgaben mit sich bringen, frage ich mich manchmal, wie zielführend es wirklich ist, wenn wir jederzeit nachweisen müssen, dass wir die Qualität bis aufs Letzte im Griff haben – aber dabei keine Hände mehr frei haben für Wesentliches?

Im Sommer konnten wir die erste Etappe des Gartengestaltungsprojekts in Angriff nehmen. Ein Novum dieses Jahr ist, dass wir erstmals zwei Ferienlager durchführten. Und eine sichtbare Veränderung ist unser neues Erscheinungsbild. Wir freuen uns, Sie mit dieser Ausgabe wiederum an unseren Erlebnissen im vergangenen Halbjahr teilhaben zu lassen. Sie werden sehen, wir hatten immer wieder die Hände frei, um Neues anzupacken.

Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie die Hände frei haben und frohe Weihnachten feiern können. Rutschen Sie wohlbehalten ins 2017.

 

Beste Grüsse

Daniel Veser

Neues Outfit

Seit einiger Zeit hegten wir den Wunsch, unserem Auftritt mehr Farbe, Frische und Einheit zu verleihen. Wir wünschten uns, die interne Entwicklung der vergangenen sechs Jahre auch im Erscheinungsbild, neudeutsch Corporate Design, nach aussen zu tragen. Durch einen Zufall entstand der Kontakt zur Firma Rembrand in St. Gallen. Vielleicht ist es nicht ganz Zufall: Andreas Felder, Firmeninhaber der Rembrand AG und Gatte unserer Aushilfsmitarbeiterin Monika Felder, bot uns an, unserer Stiftung ein neues Outfit durch Eigenleistung zu sponsern. Mit Freude haben wir das Angebot angenommen und durften unsere Wünsche und Vorstellungen aufschreiben – fast wie Weihnachten! Das Resultat ist erfrischend lebendig. Diese beiden Eigenschaften waren auch Leitgedanken zur Kreation des Logos. Das Herz als Symbol für das Leben wird durch die Aussage in der Sprechblase verdeutlicht, dass wir Menschen im Leben begleiten. Zug um Zug werden Briefpapier, Prospekte, Homepage und jetzt die Hauszeitung neu. Im Namen der ganzen Stiftung bedanke ich mich ganz herzlich für die so grosszügige Geste. dv

Wie es zu zwei Ferienlagern kam

Es ist Ihnen mittlerweile wohl bekannt, dass wir 2016 neu zwei Ferienlager durchführten. Wie kam es dazu? Mit dem Umzug in die neue Liegenschaft kamen mehr Bewohner hinzu, die Wohngemeinschaft wuchs langsam zu einem kleinen Wohnheim.

Es wurde uns bewusst, dass es in der grossen Gruppe zusehends schwieriger wurde, allen irgendwie gerecht zu werden. Die Spannbreite zwischen unseren Bewohnern mit einer leichten Lernbehinderung oder psychischen Beeinträchtigung bis zu denen mit einer schwereren kognitiven Beeinträchtigung ist relativ hoch. So wurde bald klar, dass die Lager künftig anders gestaltet werden müssen. Die Gestaltung des ganzen Lagerprogramms mit Ausflügen, Restaurantbesuchen, Besichtigungen usw. in zwei kleineren Gruppen wäre effizienter und flexibler. Wir wollten auch gerne mal etwas machen, was im «normalen» Alltag nicht möglich ist. So haben wir uns 2016 für zwei Ferienlager entschieden. Wir haben es nicht bereut, die Lager waren ein Erfolg und werden nun in einer ähnlichen Form angeboten. Die Berichte der jeweiligen Lager sind in dieser Hauszeitung zu finden. mo

Camperferien 2016

Am Sonntagmorgen des 5. Juni werden die letzten Sachen wie Lunch und Zahnbürsteli zusammengesucht und im Wohnmobil und Wohnwagen verstaut.

Die Freude im Voraus war gross: Eine Woche lang von Ort zu Ort, quer durch die Schweiz ziehen. Für einige von uns ein noch unbekanntes Feeling. Hansueli, Cendrine, Vincenzo, Pius, Hampi und Lorien sind die Ferienpassagiere und werden begleitet von Allina und Daniel.

Die Reise führt uns via Rapperswil über den Seedamm nach Pfäffikon. Am Zürichsee machen wir Mittagsrast. Es geht nicht lange und wir sind umringt von einer ganzen Schar Enten und Spatzen. Wir beginnen zu witzeln: sollte es uns gelingen, werden wir das Abendessen umdisponieren und eine Ente fein und knusprig braten. Das Glück war auf der Seite der Enten. Die erste Nacht verbringen wir schliesslich in Sempach.

Zeitig am nächsten Morgen packen wir unsere Siebensachen und ziehen weiter nach Erlach am Bielersee. Die Idylle beim Spaziergang durch die Rebberge und der herrliche Blick zum Chasseral und die Berner Jurakette tun es uns an. Wir stellen uns vor, wenn doch Erlach unsere Sommerresidenz wäre …

Bei einem Besuch im Papiliorama bestaunen wir die bunten schwebenden Schmetterlinge und im Noctorama die nachtaktiven Tiere.

Nach zwei Tagen verlassen wir die Region Biel und fahren in den Kanton Aargau. Im Thermalbad Zurzach geniessen wir einen entspannenden Abend und anschliessend ein
feines Nachtessen in einer Pizzeria. Am Donnerstag geht die Reise weiter nach Altnau am Bodensee. Wir freuen uns wieder über das sonnig warme Wetter und nutzen es für eine weitere Grillparty. Und schon steht der letzte Reisetag Richtung Gais an. Weil heute der Geburtstag von Hansueli ist, machen wir Halt beim Strandbad Arbon und kehren zu Kaffee und Kuchen ein.

Eine herrliche, unfallfreie Ferienwoche mit schönen Erlebnissen und amüsanten Momenten durften wir erleben. Herzlich danken wir der Stiftung Denk an mich für die grosszügige finanzielle Unterstützung. dv

Umsiedeln nach Einsiedeln: Herbstlager vom 12. bis 16. September

Mit insgesamt neun Bewohnern und fünf Betreuern fuhren wir im Zug oder Auto nach Einsiedeln. Am Sihlsee suchten wir gemeinsam einen Picknickplatz mit Seeanstich. Und dies war gar nicht so einfach, denn wer einen hat, will ihn nicht mit anderen teilen. So kamen wir schon zu einer Seerundfahrt, bis wir bei prächtigstem Sonnenschein unsere feinen Brötli verspeisen konnten. Wir besuchten das Diorama und das Panorama mit ihren unzähligen geschnitzten Holzfiguren aus der Zeit um Jesu Geburt. Ja, wir waren in Einsiedeln angekommen. Dann bezogen wir das Jugendhaus Allegro und waren froh, dass wir an den gedeckten Tisch sitzen konnten. Am Morgen machten wir uns auf den Weg zum nahen Strandbad am Sihlsee. Einige wagten ein Bad oder genossen die Sonne und das vielleicht letzte Glace des Sommers. Jürg, Bruno und Benedikt nahmen dann den Heimweg am Seeufer entlang zu Fuss in Angriff. Die Aussicht auf das Blau des Sees war für uns Bergler etwas Besonderes. Wir bereiteten ein Lagerfeuer mit Grilladen, Salaten und herrlichem Kartoffelsalat vor. Bis es stockdunkle Nacht war, sassen wir alten Mohikaner ums Lagerfeuer. Im weitläufigen Tierpark Arth Goldau mit natürlich eingerichteten Gehegen machten wir uns am Folgetag auf, die Tiere zu sichten. Wir lernten ihre Umgebung und Lebensweise kennen. Es gab Gehege, in die man hineingehen konnte. Darin waren handzahme Rehe und Hirsche. Beim Abendessen liessen wir uns auf eine kulinarische Weiterbildung durch Robertos berühmte «cinque p» ein: panna, prezzemolo, pomodori, parmigiano und pasta. Am Folgetag machten wir uns zu Fuss zum nahen Kloster auf. Die Kirche und ihre Architektur waren zum Staunen. Annina testete die Akustik und ignorierte die Tafeln, welche beim heiligen Altar um Ruhe baten. Sie quietschte in den hellsten Tönen. Das Echo war wunderbar, das Verständnis der Kirchenbesucher ebenfalls. Beim Abschiedsessen im Restaurant wurden wir köstlich bewirtet. Beim Frühstücksbuffet legten wir uns einen stattlichen Vorrat für die Reise an. Wohlbehalten erreichten wir die WG. Das noch frische Team in Gais löste die Pilger ab. Darüber waren alle dankbar. Gemeinsam schauen wir auf ein sehr gelungenes Lager zurück. Allen Beteiligten sei ein grosses Lob ausgesprochen. hr

Gestaltungsprojekt – der aktuelle Stand

Rollstuhlweg

Im Juni fuhren die Baumaschinen auf und bereiteten das Gelände für die Erstellung des Rollstuhlweges vor. Für einige der Bewohner war es vielleicht die spannendste Zeit des Jahres. Jeden Tag nahm der neue Wegverlauf Form und Gestalt an. Dass der Verbindungsweg 6% Steigung auf wenig Raum nicht überschreitet, bedurfte einer guten Planung und Berechnung. Das Resultat lässt sich sehen und für die Bewohner im Rollstuhl ist der Weg nun erheblich einfacher zu befahren.

 

Eine schöne Bescherung

In unserem Gestaltungsplan haben wir auf der Nordseite unseres Hauses Langgasse 42 die Sanierung der beiden Sitzplätze auf den letzten Platz der Prioritätenliste gesetzt. Überraschend hat im März die Gemeinde mit uns Kontakt aufgenommen. Für die Wasserversorgung sollte hinter unserem Haus eine Ringleitung und eine Verbindung zwischen zwei Quartieren eingesetzt werden. Dieser Eingriff war über gut zwei Wochen mit Grabarbeiten und Lärmemissionen auf unserem Grundstück verbunden. Im Gegenzug konnten wir die Gelegenheit nutzen und die beiden Sitzplätze zu einem erheblichen Preisvorteil neu gestalten.

 

Es geht weiter

Das nächste Teilprojekt sind die Zwergziegen. Im Sommer ist unser Baugesuch für den Tierstall bewilligt worden. Es folgt das Fundament durch die Tiefbaufirma. Im Frühling werden Lehrlinge der Appenzeller Holzfachschule Teufen für uns einen neuen Tierstall errichten. Für diese angehenden Berufsleute wird es ein gutes Übungsprojekt und für uns eine preisgünstige Investition – eine tolle Win-Win-Situation. dv

 

Projekt Hochbeete

Mitte Juni hatten wir unsere Projektwoche gestartet. Die Tiefbaufirma Mettler & Tanner AG, welche den Rollstuhlweg erstellte, planierte für uns auch den Platz für die Hochbeete. Dann, gemeinsam mit dem Vater von Annina Ramseyer, H. Ramseyer und einem befreundeten Bekannten haben wir unsere neuen Hochbeete zusammengebaut. Alle Bewohner und Mitarbeiter haben daran teilgenommen. Es wurde zwei Tage lang geschraubt, gebohrt und jeder half so gut er konnte mit. Am dritten Tag konnten wir die schweren Erdsäcke vom Parkplatz zu den Hochbeeten transportieren. Es war beinahe der strengste Teil dieses Projekts. Vier Bewohner fuhren mit Sackkarren total 100 Erdsäcke à 50L zu den Hochbeeten. Nach vier Tagen waren wir und auch die Arbeit geschafft und wir standen zufrieden und stolz vor der geleisteten Arbeit. cs

Neue Mitarbeiterinnen

Erisa Bituci

Im August 2016 hat Erisa Bituci, von Beruf Coiffeuse, ein Praktikum inder ComViva begonnen. Ihre Erfahrung als Coiffeuse hat sie schon mehrfach eingebracht. Sie hat sich rasch eingearbeitet und ist bereits in den Herzen der BewohnerInnen angekommen.

Karin Zuberbühler

Ebenfalls im August 2016 hat Karin Zuberbühler ihre Ausbildung zur Fachfrau Hauswirtschaft angetreten. Sie hat die Fachmittelschule abgeschlossen und kann daher die verkürzte zweijährige Ausbildung absolvieren. Ihre Kochkünste hat sie schon oft unter Beweis gestellt.